Behandlungen
Die wichtigsten Behandlungsmethoden kurz zusammengefasst.
Defibrillator-Implantation
Ein implantierbarer Defibrillator (ICD) ist ein wenige Zentimeter grosses Gerät, ähnlich einem Herzschrittmacher. Die Implantation ist sinnvoll, wenn jemand unter einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen leidet. Der Defibrillator stellt automatisch fest, wenn eine Herzrhythmusstörung auftritt. Dann sendet er einen Stromstoss aus, der die Rhythmusstörung beheben kann. Momentan gibt es zwei Verfahren: den herkömmlichen transvenösen ICD und den neuen subkutanen S-ICD.
Vorgehen
- Transvenöser ICD: Unter Narkose wird der Defibrillator in der Brustgegend direkt unter die Haut implantiert. Über eine Sonde ist das Gerät direkt mit dem Herzmuskel verbunden. Diese Geräte können auch als Herzschrittmacher fungieren und über eine Überstimulation die meisten gefährlichen Herzrhythmusstörungen beenden. Der Spitalaufenthalt ist meist ambulant.
- Subkutaner S-ICD: Der Eingriff erfolgt unter Narkose und dauert etwa eine Stunde. Der Defibrillator wird auf der linken Seite der Brust unter die Haut implantiert. Eine damit verbundene Elektrode wird links vom Brustbein ebenfalls unter die Haut implantiert. Sie berührt weder Herz noch Blutgefässe. Der S-ICD ist nicht für alle Patienten geeignet, da er nicht als Herzschrittmacher fungieren kann und Herzrhythmusstörungen ausschliesslich über Stromstösse beendet. Der Spitalaufenthalt beträgt ca. einen Tag.
Im Alltag
Menschen mit einem implantierten Defibrillator können Beruf, Sport und Hobbys normal ausüben. Elektrische Haushaltgeräte haben keinen Einfluss auf das Gerät, auch drahtlose Telefone und Mobiltelefone sind unproblematisch. Die Batterie im Defibrillator hat eine Lebensdauer von ungefähr vier bis fünf Jahren. Nach Ablauf dieser Zeit muss die Batterie ersetzt werden; dazu ist ein kleiner Eingriff nötig.
Herzschrittmacher-Implantation
Ein Herzschrittmacher ist ein wenige Zentimeter grosses Gerät aus Titan, das im Brustkorb unter die Haut implantiert wird. Im Gehäuse sind Batterie und Elektronik untergebracht. Über eine Sonde ist der Schrittmacher mit dem Herzmuskel verbunden. Der Herzschrittmacher kann verschiedene Herzrhythmusstörungen beheben: Bei einem verlangsamten Herzrhythmus oder einem vorübergehenden Herzstillstand gibt er einen elektrischen Impuls ab, der den Herzmuskel zum normalen Schlagen anregt.