Blutdruck
Ein normaler Blutdruck ist lebenswichtig. Damit das Blut durch die Blutgefässe zu den Organen und den Geweben fliessen kann, muss es unter Druck stehen. Zwei Mechanismen sorgen dafür, dass dieser Druck entsteht: das rhythmische Pumpen des Herzens und der Widerstand der Gefässwände.
Bluthochdruck: eine häufige Erkrankung
In der Schweiz hat schätzungsweise jede fünfte erwachsene Person einen erhöhten Blutdruck – das sind rund 1,7 Millionen Menschen. Bluthochdruck spürt man nicht, er verursacht keine Beschwerden und dennoch sind die Auswirkungen fatal.
In den arteriellen Blutgefässen braucht es einen gewissen Druck, damit das Blut im Kreislauf vorwärts fliesst. Jeder Herzschlag löst eine Druckwelle aus, die in die Arterien weitergeleitet wird. Die Regulation des Blutdrucks erfolgt durch ein Zusammenspiel von Gefässweite, Herzleistung und Blutvolumen. Liegt der Blutdruck bei 140/90 mmHg oder höher, spricht man von Bluthochdruck oder Hypertonie. Bluthochdruck spürt man in der Regel nicht. Deshalb weiss ein Drittel der Betroffenen auch nichts davon.
Schädlich für die Gesundheit
Bluthochdruck, der über Monate und Jahre anhält, schadet dem Herz und den Gefässen:
Die Blutgefässe verhärten und verdicken sich, es entsteht eine Arteriosklerose.
Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Hirnschlag erhöht sich um das Doppelte bis Zehnfache.
Es können Folgekrankheiten wie Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Niereninsuffizienz, Durchblutungsstörung der Beine (PAVK) und Sehschwäche auftreten.
Erwachsene ab 18 Jahren sollten den Blutdruck vorsorglich mindestens alle 5 Jahre messen. Ab 40 Jahren empfiehlt sich eine jährliche Messung. Es kann sich lohnen, den Blutdruck regelmässig zuhause zu messen.
Welche Werte sind zu hoch?
Bei der Blutdruckmessung unterscheidet man zwischen zwei Werten. Der obere oder systolische Blutdruckwert entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und der Druck in den Gefässen am höchsten ist. Der untere oder diastolische Blutdruckwert entsteht, wenn sich das Herz entspannt und der Druck in den Gefässen am niedrigsten ist. Von Bluthochdruck oder Hypertonie spricht man, wenn die Blutdruckwerte bei 140/90 mmHg oder darüber liegen. Ein Bluthochdruck besteht auch, wenn nur einer der beiden Werte über dieser Grenze liegt.
Gemäss den Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Hypertonie gelten für Erwachsene über 18 Jahre folgende Werte:
systolischer Wert | diastolischer Wert | |
---|---|---|
optimaler Blutdruck | unter 120 mmHg | unter 80 mmHg |
normaler Blutdruck | 120 bis 129 mmHg | 80 bis 84 mmHg |
hochnormaler Blutdruck | 130 bis 139 mmHg | 85 bis 89 mmHg |
leichter Bluthochdruck | 140 bis 159 mmHg | 90 bis 99 mmHg |
Mässiger Bluthochdruck | 160 bis 179 mmHg | 100 bis 109 mmHg |
Schwerer Bluthochdruck | ab 180 mmHg | ab 110 mmHg |
Prof. Antoinette Pechère, Bluthochdruckspezialistin am Universitätsspital Genf, erklärt, was den zu hohen Blutdruck gefährlich macht und was man dagegen unternehmen kann.
Bluthochdruck – wie kann ich vorbeugen?
Mit einem gesunden Lebensstil können Sie dazu beitragen, Ihren Blutdruck im normalen Bereich zu halten.
Rauchen Sie nicht. Rauchen schädigt die Blutgefässe und verstärkt die Gefahren von Bluthochdruck.
Essen Sie ausgewogen. Das richtige Rezept für eine herzgesunde Ernährung: viele Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte, wenig tierische Fette.
Essen Sie weniger Salz. Bei manchen Menschen erhöht das Salz in der Ernährung den Blutdruck.
Trinken Sie nur moderat Alkohol. Alkohol gehört zu den Faktoren, die den Blutdruck erhöhen. Weniger Alkohol ist gesünder!
Bewegen Sie sich. Durch regelmässige Bewegung im Alltag und sportliches Training lässt sich der Blutdruck senken.
Reduzieren Sie Übergewicht. Versuchen Sie, ein normales Körpergewicht zu halten oder zu erreichen.
Bauen Sie Stress ab. Sorgen Sie für genügend Entspannung in Ihrem Leben – dadurch sinkt der Blutdruck.
Nicht vergessen: einmal jährlich Blutdruck messen, zum Beispiel mit einem unserer Blutdruckmessgeräte.
Änderungen des Lebensstils sind auch dann sinnvoll, wenn Sie bereits einen erhöhten Blutdruck haben. Der Blutdruck lässt sich dadurch oft senken.