Bewegung
Bewegungsmangel stellt den wichtigsten veränderbaren Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit dar, der häufigsten Todesursache in der Schweiz. Bewegung senkt nachweislich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu erkranken.
Mehr Bewegung sorgt für bessere Gesundheit
Jeder Kardiologe, jede Kardiologin empfiehlt genügend körperliche Aktivität zur Vorbeugung gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten oder als Therapie nach einem Ereignis. Doch wieviel Bewegung ist ausreichend und welche Arten eignen sich besonders gut?
Bewegung ist ein Grundbedürfnis des menschlichen Körpers. In der heutigen Zeit bewegen sich viele Menschen aber zu wenig. Man fährt mit dem Auto zur Arbeit und zum Einkaufen, nimmt den Lift statt die Treppe und sitzt in der Freizeit hauptsächlich vor dem Bildschirm. Die Fortschritte der Technik bringen es mit sich, dass viele Menschen nur selten körperlich aktiv sind und ihre Zeit hauptsächlich im Sitzen verbringen.
Dabei ist regelmässige Bewegung eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit. Bewegung senkt nachweislich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit, an Diabetes, Dickdarmkrebs, Osteoporose oder Gallensteinen zu erkranken. Bewegungsmangel stellt den wichtigsten veränderbaren Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit dar, der häufigsten Todesursache in der Schweiz. Zudem hat körperliche Aktivität einen sehr günstigen Einfluss auf das psychische Befinden. Und bei älteren Menschen trägt Bewegung dazu bei, die Kraft und damit auch die körperliche Selbstständigkeit zu erhalten.
Sandra Fuhrer, Herzgruppenleiterin und Verantwortliche der Herzgruppen bei der Schweizerischen Herzstiftung, erklärt im Video, weshalb Bewegung nicht nur für die Herzgesundheit wichtig ist und wie man mehr davon im Alltag einbauen kann.
Gut zu wissen
- Bewegen Sie sich mindestens 150 Minuten pro Woche in Form von Alltagsaktivitäten oder Sport mit moderater Intensität oder 75 Minuten mit hoher Intensität.
- Ein körperlich aktiver Lebensstil bringt viele Vorteile mit sich: Wer sich regelmässig bewegt, beugt chronischen Krankheiten vor, bleibt geistig fit und tut der Psyche Gutes. Jede Bewegung zählt und ist gut für die Gesundheit, auch wenn die Empfehlungen nicht vollumfänglich erreicht werden!
- Für körperlich Inaktive ist jeder Schritt hin zu mehr Bewegung wichtig und bringt auch direkt ersten gesundheitlichen Nutzen. Langdauerndes Sitzen sollte öfter unterbrochen werden.
Idealerweise sollte die Aktivität auf mehrere Tage in der Woche verteilt werden. Jede Bewegung ab etwa 10 Minuten Dauer kann über den Tag zusammengezählt werden.
Führen Sie an zwei oder mehr Tagen pro Woche ein Training von Kraft und Gleichgewicht durch, z. B. Liegestützen, Kniebeugen, Bauchmuskeltraining oder Yoga.
Im Alter wirkt Bewegungsförderung per se auch unfallpräventiv. Ältere Menschen sollen sich so viel wie möglich bewegen, auch wenn sie nicht mehr in der Lage sind, die Basisempfehlungen vollumfänglich zu erreichen. Anpassungen der Bewegungsempfehlungen sind vor allem für gebrechliche und ältere Menschen von Bedeutung.
Besonders vorteilhaft für Herz und Kreislauf sind Ausdauer-Sportarten wie Schwimmen, Nordic Walking und Jogging oder Langlauf. Aber auch Krafttraining wird für Herzpatient*innen empfohlen, da es einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen bringt.
Wenn Sie bisher unsportlich waren und neu mit einem Training beginnen möchten, kann es sinnvoll sein, Ihre Leistungsfähigkeit vorher vom Arzt abklären zu lassen. Wenn Sie von einer Herz-Kreislauf-Krankheit betroffen sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, welches Training am besten für Sie geeignet ist.
Ob Ausdauer, Kraft, Koordination oder Beweglichkeit: Suchen Sie sich einen Sport aus, den Sie gerne und regelmässig ausüben. Alleine, mit Freunden, in einer Herzgruppe, in einem Fitnesscenter oder Verein – wie es Ihnen gefällt, denn nur so bleiben Sie am Ball. Viel Erfolg!
Bringen Sie Bewegung in den Alltag
Legen Sie ein Stück Ihres Arbeitswegs zu Fuss oder mit dem Velo zurück.
Benutzen Sie die Treppe statt die Rolltreppe oder den Lift.
Machen Sie Garten- und Hausarbeit – dabei kommt man auch ins Schwitzen.
Nutzen Sie Ihre Mittagspause für einen Spaziergang oder für ein sportliches Training.
Machen Sie während der Büroarbeit regelmässig Pausen, in denen Sie sich strecken und etwas herumgehen.