Wie mit Stress umgehen?

Chronischer Stress belastet die Psyche und das körperliche Wohlbefinden. Anhand welcher Symptome man chronischen Stress erkennt und welche Methoden helfen, diesen zu bewältigen, erklärt die Psychologin und Psychotherapeutin Dr. phil. Rebecca Langraf-Meister in ihrem Referat.

Aktualisiert am 29. Januar 2024
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Stress ist heute ein Allerweltswort. Aus wissenschaftlicher Sicht bedeutet Stress ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen, die an einen gestellt werden und den verfügbaren Ressourcen, die man hat, um diese Anforderungen zu bewältigen. Die Psychotherapeutin Rebecca Langraf-Meister der Clienia Privatklinik Schlössli in Uetikon am See zeigt zu Beginn ihres Vortrags auf, wie solche Stresssituationen überhaupt entstehen. Ganz wichtig seien neben den stressauslösenden Momenten die eigenen Bewertungen und Denkmuster. Sie führten letztlich dazu, ob es zu einer Stressreaktion kommt oder nicht, erklärt die Expertin.

Kurzfristiger Stress ist nicht schädlich, im Gegenteil: Er kann sogar anspornen, zum Beispiel eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Doch wenn die Aufgaben einen immer wieder überfordern, entsteht dauerhafter Stress, der unserer und psychischen und körperlichen Gesundheit schadet. Symptome von chronischem Stress sind vielseitig. Anhand des spannenden Fallbeispiels eines 52-jährigen Familienvaters mit einem Herzinfarkt zeigt die Psychologin auf, wie sich dieser äussert: Der Patient leidet unter einem gestörten Schlaf, hat Kopfschmerzen, grübelt oft und ist schnell reizbar. Ausserdem raucht er wieder und trinkt mehr Alkohol als üblich. Doch wie findet der Betroffene aus der dauerhaften Anspannung wieder heraus?

Rebecca Langraf-Meister zeigt im letzten Drittel ihres Vortrags, dass die Stressbewältigung mehr bedeutet als eine Atemübung. Die Bewältigung setzt auf mehreren Ebenen an und bedeutet ein instrumentelles, mentales und regeneratives Stressmanagement. Am Schluss zeigt die Psychologin ein paar Stolpersteine auf, die das Stressmanagement selbst wieder zum Stress machen. «Mehr ist nicht unbedingt besser», sagt Langraf-Meister. Wichtig sei, dass man die für sich geeigneten Strategien findet.