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Forschungsförderung

Viel wurde schon erreicht, aber zahlreiche Fragen liegen nach wie vor im Dunkeln. Antworten darauf zu finden, bedeutet für viele Patientinnen und Patienten die einzige Hoffnung auf eine bessere Lebensqualität. Die Forschungsförderung ist deshalb ein zentrales Anliegen der Schweizerischen Herzstiftung.

Weshalb braucht es Forschungsförderung?

In den vergangenen Jahrzehnten wurden in der Herz-Kreislauf-Forschung so viele Fortschritte erzielt wie nie zuvor. Allerdings werden in der Herz-Kreislauf-Medizin fast alle Krankheiten nur symptomatisch und nicht ursächlich behandelt. Vielen Krankheitsbildern stehen wir deshalb nach wie vor hilflos gegenüber. Die Schweizerische Herzstiftung setzt sich mit Forschungsförderung dafür ein, dass Prävention, Diagnose und Therapie verbessert werden, um die Ursachen dieser Krankheiten zu eliminieren. Damit Betroffene nicht vorzeitig versterben und ihr Leben lebenswert bleibt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse für die Gesellschaft

Die Förderung der Forschung ermöglicht es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Diese Erkenntnisse sind die Grundlage für die Entwicklung moderner Diagnose- und Therapiemethoden. Unsere Unterstützung von Forschungsprojekten trägt dazu bei, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Schweiz an der Spitze der internationalen Forschung stehen. Dadurch profitieren Patientinnen und Patienten unmittelbar von den neuesten medizinischen Fortschritten.

Verbesserte Patientenversorgung

Dank der Forschungsförderung können neue und effektivere Behandlungsmethoden entwickelt werden. Dies bedeutet kürzere Krankenhausaufenthalte, eine schnellere Genesung und eine insgesamt bessere Lebensqualität für die Betroffenen. Die Erforschung neuer Eingriffe und Therapien ist ein wichtiger Schritt, um Krankheiten wie Herzinfarkt, Hirnschlag und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirksam zu bekämpfen.

Bildung und Nachwuchsförderung

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Forschungsförderung ist die Unterstützung junger Talente. Durch Stipendien und Forschungsprogramme bieten wir jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Herz-Kreislauf-Bereich die Möglichkeit, ihre Ideen und Projekte zu verwirklichen. Dies sichert nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch die Zukunft der medizinischen Forschung in der Schweiz.

  • Der Albrecht von Haller Young Investigator Award wird jährlich an ein innovatives Projekt sowie an drei herausragende Doktorarbeiten vergeben.
  • Der W. und L. Rutishauser-Fonds vergibt Reisestipendien, um die akademische Laufbahn von vielversprechenden Forschenden zu erhalten und zu verbessern.

Verteilung der Fördermittel 2023

SHS FB 2024 Diagramm Verteilung DE

Forschungsbereiche

Arteriosklerose

Die Arteriosklerose oder Atherosklerose ist in Ländern mit hohem Lebensstandard die wichtigste Ursache für Krankheit und Tod. In der Schweiz sterben rund 40 Prozent aller Menschen an einer arteriosklerotischen, das heisst auf eine Durchblutungsstörung in den arteriellen Gefässen zurückzuführende Krankheit. Die typischsten und häufig lebensbedrohlichen Ereignisse der Arteriosklerose sind Angina pectoris, Herzinfarkt, Hirnschlag, Durchblutungsstörungen in den Beinen. Obwohl die Arteriosklerose intensiv erforscht wird, wissen wir immer noch zu wenig über diese Erkrankung. Wie gelingt es, die Gefässinnenhaut (Endothel) mit ihren einmaligen Eigenschaften bis ins hohe Alter funktionstüchtig zu erhalten? Warum beispielsweise reagiert die Gefässinnenwand (Endothel) so empfindlich auf die bekannten Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin? Wie werden die atherosklerotischen Plaques aufgebaut? Warum sind nicht alle Arterien im Körper gleich anfällig für Arteriosklerose? Wie lässt sich die Therapie dieser Krankheiten verbessern?

Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen sind häufig eine unmittelbare Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Da diese Erkrankungen häufiger werden, steigt auch die Zahl der Patienten mit Rhythmusstörungen. Gefährlich an schnellen Herzrhythmusstörungen wie zum Beispiel dem häufigen Vorhofflimmern sind ihre schwerwiegenden Komplikationen wie Thrombosen und Embolien, die einen Hirnschlag, Herzinfarkt oder gar den plötzlichen Herztod sowie Herzinsuffizienz verursachen können.

Auf dem Gebiet der Herzrhythmusstörungen wird heute insbesondere nach körpereigenen Vorgängen oder Substanzen geforscht, die das Herz davor schützen können, dass es aus dem Takt gerät. Die Forscher hoffen, neue Wirkstoffe zur Stabilisierung der Herzmuskelmembranen und damit zur Vorbeugung von Herzrhythmusstörungen einsetzen zu können. Ferner werden natürliche herzstabilisierende Substanzen wie Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung oder in Pflanzen gesucht. Schliesslich schreitet die Entwicklung von neuen noch leistungsstärkeren Geräten zur Elektrostimulation des Herzens weiter voran.

Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

An einer Herzinsuffizienz leiden in der Schweiz bereits schätzungsweise 150'000 Menschen, von denen die meisten über siebzig Jahre alt sind. Bei den über 65-Jährigen ist die Herzinsuffizienz der häufigste Grund für einen Spitalaufenthalt. Die voraussehbare deutliche Zunahme dieser chronischen Erkrankung infolge der zukünftigen Altersverteilung und deren schlechte Prognose macht die Herzinsuffizienz zu einem der bedeutsamsten Forschungsgebiete. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund: Kann abgestorbenes Gewebe ersetzt werden, um die Herzfunktion möglichst lange zu erhalten? Warum sind überlastete Herzmuskelzellen nicht mehr so elastisch wie gesunde? Wie lässt sich die Pumpkraft des Herzens und der Kontraktionsablauf (Zusammenziehen des Herzmuskels) durch Elektrostimulation verstärken? Wie kann die Lebensqualität von Patienten mit Herzinsuffizienz verbessert werden?

Hirnschlag

In der Schweiz erleiden pro Jahr rund 22'000 Personen einen Hirnschlag – auch Schlaganfall genannt. Betroffen sind meist ältere Menschen, aber jeder sechste Hirnschlag-Patient ist jünger als 65 Jahre. Einer von vier stirbt, jeder Dritte bleibt behindert, zum Teil schwer. Verstärkte Forschung auf dem Gebiet Hirnschlag und Hirnblutung tut Not, bleiben doch bei 20 bis 30 Prozent der Hirnschläge die Ursachen unklar. Dabei interessieren vor allem folgende Fragen: Gibt es bisher noch unbekannte Risikofaktoren für einen Hirnschlag? Wie könnte man solche Faktoren zukünftig erkennen und ausschalten? Wie lassen sich bessere und sichere therapeutische Massnahmen entwickeln, um verschlossene Blutgefässe in Hirn und in hirnzuführenden Arterien wieder durchgängig zu machen? Wie kann die Rehabilitation von Hirnschlagpatienten gefördert werden?

Forschungsresultate kommen vielen Patientinnen und Patienten zugute. Wenn Studien zu einer besseren Diagnose oder Behandlung führen, profitieren alle Betroffenen davon.

Andere kardiovaskuläre Krankheiten (Auszug)

Bluthochdruck
Bluthochdruck ist eine sehr verbreitete Krankheit, die unbehandelt die Innenwände der Arterien schädigt und zu den typischen Herz-Kreislauf-Krankheiten führt. In westlichen Industrieländern weisen über 20 Prozent der Bevölkerung einen erhöhten Blutdruck auf. Bereits bekannt ist, dass eine weltweite Herabsetzung des Kochsalzgehaltes der Nahrung zu den effizientesten Massnahmen zur Blutdruckvorbeugung gehört. Geforscht wird ferner nach Genen, die für den erhöhten Blutdruck verantwortlich sind. Ausserdem prüfen die Forscher die Wirkung der bekannten Bluthochdruckmedikamente bei verschiedenen Patientengruppen.

Herzklappenerkrankungen
Missbildungen, Entzündungen oder Erkrankungen einer Herzklappe haben immer eine Störung des normalen Blutflusses zur Folge und können in schweren Fällen zu Herzinsuffizienz oder zum Tod führen. Die hauptsächlichen Themen der Forschung betreffen Entzündungen, die Herzklappenfehler verursachen können, die Entwicklung von künstlichen Herzklappen, die das Risiko der Blutgerinnselbildung an den Klappen reduzieren, und die Suche nach Alternativen zum chirurgischen Klappenersatz.

Angeborene Herzfehler
Etwa ein Prozent der Neugeborenen hat einen angeborenen Herzfehler. Werden diese Kinder nicht behandelt (meistens sind mehrere Operationen erforderlich), so sterben viele von ihnen in den ersten Lebensjahren. In der Forschung versucht man herauszufinden, welche Faktoren zur Entwicklung eines Herzfehlers beim Embryo führen, wie Herzfehler schon in der Schwangerschaft erkannt und wie sie noch besser behandelt werden können.

5 061 Forschungsfoerderung DE 2024
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Die Forschungsförderung der Schweizerischen Herzstiftung

Von innovativen Behandlungsansätzen bis hin zur Förderung junger Talente – die Broschüre zeigt, wie die Forschungsförderung dazu beiträgt, Leben zu retten und die kardiovaskuläre medizinische Versorgung der Zukunft in der Schweiz zu sichern.

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