Was ist ein Hirnschlag?

Ein Hirnschlag, auch Schlaganfall genannt, ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Dabei unterscheidet man zwei Hauptformen. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Ursachen und Behandlung.

Aktualisiert am 13. November 2025
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Ischämischer Hirninfarkt

Von einem ischämischen Hirnschlag spricht man, wenn ein Blutgerinnsel ein Gefäss im Gehirn verstopft und die Blutzufuhr blockiert. Dadurch erhält ein Teil des Gehirns zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe und nimmt Schaden. Man nennt diesen Hirnschlag auch ischämischer Hirninfarkt. Das Blutgerinnsel kann im Gehirn selbst entstehen. Oder es entsteht an einer anderen Stelle im Körper, wird weggeschwemmt und gelangt ins Hirngefäss. 85 Prozent der Personen mit einem Hirnschlag haben einen ischämischen Hirninfarkt.

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Ursache des ischämischen Hirninfarkts
Eine häufige Ursache ist die Arteriosklerose. Das ist eine Erkrankung der Arterien, bei der sich Cholesterin in der Arterien-Innenschicht ansammelt. Brechen die Cholesterin-Polster auf, verletzt sich die Innenschicht. Es kann ein Gerinnsel entstehen. Gefährliche Blutgerinnsel können sich auch im Herzen bilden. Insbesondere bei Vorhofflimmern besteht das Risiko, dass im linken Vorhof ein Gerinnsel entsteht, das über die Aorta ins Gehirn geschwemmt wird.

Behandlung des ischämischen Hirninfarkts
Beim ischämischen Hirninfarkt versucht man, das Gerinnsel, das das Gefäss verstopft, so schnell wie möglich zu entfernen. Dies kann man einerseits mit Medikamenten, die ein solches Gerinnsel auflösen. Man nennt dies die Thrombolyse. Gerinnsel können heute andererseits auch per Katheter entfernt werden. Über den Katheter wird ein Stent zum Gerinnsel geführt, der dieses aus dem Gefäss herauszieht. So können heute über 90 Prozent der Gefässe wieder eröffnet werden.

Hirnblutung

Von einer Hirnblutung spricht man, wenn ein Gefäss im Gehirn platzt. Es kann auch zu Blutungen zwischen Hirnhaut und Gehirn kommen. Bei einer Hirnblutung wird das Gehirngewebe geschädigt. Je nachdem, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist, kommt es zu unterschiedlichen Symptomen, zum Beispiel zu Sprachstörungen, Sehstörungen oder Lähmungen. Die Hirnblutung ist deutlich seltener als der ischämische Hirninfarkt. Sie macht etwa 15 Prozent der Fälle aus.

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Ursache der Hirnblutung
Die Ursache einer Hirnblutung ist ein geschädigtes Gehirngefäss. Eine solche Schädigung ist oft die Folge eines Bluthochdrucks, der längere Zeit andauert und nicht oder ungenügend behandelt wird. Auch Fehlbildungen der Gefässe können zu einer Hirnblutung führen. Dazu zählt das Aneurysma, also eine sackartige Ausbuchtung, die plötzlich platzen kann.

Behandlung der Hirnblutung
Eine Hirnblutung kann man nicht so erfolgreich behandeln wie einen ischämischen Hirninfarkt. Die Therapie hat in den letzten Jahren aber Fortschritte gemacht. In der Notfallbehandlung wird der Blutdruck stark gesenkt. Bei Blutungen an der Oberfläche des Gehirns kann man zudem mittels eines minimal-invasiven Eingriffs Blut absaugen. Schwellungen können gemildert werden, indem man einen Teil der Schädeldecke chirurgisch entfernt.

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Bei Hirnschlag immer Notruf 144 alarmieren!

Ein ischämischer Hirninfarkt und eine Hirnblutung verursachen die gleichen Symptome. Erst eine gründliche Untersuchung in der Stroke Unit eines Spitals kann festlegen, was den Hirnschlag verursacht. In beiden Fällen können folgende Anzeichen auftreten: plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, meist nur auf einer Körperseite; Sprachstörungen und Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen; plötzliche Blindheit (oft nur auf einem Auge) oder Doppelbilder; starker Schwindel mit Gehunfähigkeit; plötzlicher, ungewöhnlicher, heftiger Kopfschmerz.

Das richtige Verhalten im Notfall