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Psychische Belastung

Eine Herz-Kreislauf-Erkrankung ist nicht nur eine starke Belastung für den Körper, sondern auch für die Psyche. Dementsprechend haben viele Herz-Kreislauf-Patient*innen mit depressiven Verstimmungen, Ängsten und Verunsicherung zu kämpfen.

Herzkrankheiten belasten die Psyche

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nicht nur typische Folgeerkrankungen von Stress und Depressionen, sie können ihrerseits Depressionen und Ängste auslösen. Etwa jeder fünfte Mensch, der wegen eines Herzinfarktes im Spital behandelt wird, erkrankt an einer Depression oder entwickelt Angststörungen und braucht dafür eine Behandlung.

Zählt man leichtere Formen depressiver Verstimmung und Verunsicherung dazu, sind 40 bis 60 Prozent der Patient*innen betroffen. Auch Patient*innen mit schwerer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche), nach einer Herzoperation sowie Hirnschlagpatienten können depressive Störungen aufweisen. Das Gleiche gilt für Menschen, die bedrohliche Herzrhythmusstörungen überlebt haben: Zur Angst vor dem Tod gesellt sich bei diesen Patient*innen die Furcht vor dem möglichen Elektroschock durch den implantierten Defibrillator.

Man weiss heute, dass Ängste und Depressionen wiederum die Prognose von Herzkrankheiten beeinträchtigen können. Psychische Probleme und Depressionen äussern sich nicht immer nur mit Gefühlen wie Hoffnungslosigkeit und Trauer. Auch körperliche Symptome können auf eine Depression hinweisen:

  • Müdigkeit und Erschöpfung

  • Verminderte Leistungsfähigkeit

  • Unlust, Abgespanntheit

  • Nervosität, Unruhe

  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen

  • Schmerzen: Rückenschmerzen, Kopfweh

  • Verdauungsbeschwerden

  • Schlafstörungen

  • Sexuelle Probleme

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Wieder Freude am Leben finden

Gleich nach einem Herzinfarkt überwiegen die Sorgen und Ängste. Später kann daraus jedoch etwas Neues entstehen. Der Klinische Psychologe Marcel Zwyssig unterstützt Herzpatientinnen und -patienten auf dem Weg zurück in die Normalität.

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Hilfe suchen, wenn sie nötig wird

Die Genesung nach einem Herz-Kreislauf-Ereignis verläuft häufig wellenförmig: Einen Tag geht es besser, am nächsten wieder etwas weniger gut. Psychisch kommt ein Patient vielleicht in den ersten Wochen nach einem Ereignis mit der neuen Situation gut zurecht, während er körperlich etwas mehr Zeit braucht. Umgekehrt ist es möglich, dass er zwar bald körperlich wieder ziemlich fit ist, das Ereignis aber psychisch erst noch verarbeiten muss.

Sprechen Sie mit den Kardiolog*innen, Neurolog*innen, dem Hausarzt oder der Hausärztin, die Sie behandeln, wenn Sie quälende Fragen haben. Sind Sie oft müde? Antriebslos? Namentlich auch Probleme im Sexualleben haben nach einem Herz-Kreislauf-Ereignis oft psychische Ursachen, seien dies Verunsicherung bei Ihnen oder Ängste Ihrer Partnerin oder Ihres Partners. Viele dieser Probleme lassen sich im Gespräch klären oder durch eine Änderung Ihrer Medikamente lösen.

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Psychische Belastungen sind ein Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Umgekehrt lösen ein Herzinfarkt oder ein Hirnschlag gehäuft Angststörungen und Depressionen aus. Die Broschüre stellt die Zusammenhänge dar und gibt Betroffenen Anregungen, wie sie Körper und Seele in Einklang bringen können.

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