Beruf und Arbeit: Wie weiter nach dem Infarkt?
Eine Herzkrankheit hat oft nicht nur medizinische Folgen. Nach einem Herzinfarkt beispielsweise sorgen sich viele über die berufliche und finanzielle Zukunft. Der Sozialarbeiter Jarno Bigler erklärt in diesem Vortrag, was Betroffene unbedingt wissen müssen.
«Jede Herzkrankheit hat einen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit», sagt Jarno Bigler, Sozialarbeiter am Inselspital in Bern. Die Arbeitsfähigkeit hängt von den Symptomen und dem Krankheitsverlauf der betroffenen Person ab. «Ein weiterer wichtiger Punkt ist, in welchem Beruf die Person gearbeitet hat», erklärt Jarno Bigler. Wenn jemand beispielsweise als Landschaftsgärtner*in tätig war, ist die Arbeitsfähigkeit wahrscheinlich stärker eingeschränkt als bei einem Büro-Job.
In seinem Referat zeigt Jarno Bigler auf, welche Sicherungssysteme kurz-, mittel- und langfristig das Einkommen bei einer Erkrankung sichern. Neben der finanziellen Frage möchten viele aber auch wissen, ob sie in ihrem Beruf weiterarbeiten können. Jarno Bigler erklärt, wie sich eine solche Eingliederung gestaltet und welche Schritte dabei zu beachten sind. Als Beispiel nennt er die rechtzeitige Anmeldung bei der IV, damit keine Fristen verstreichen und Leistungen verloren gehen.
Eine betroffene Person hat jedoch nicht nur Ansprüche auf Leistungen, sondern auch Pflichten. Dazu gehören beispielsweise, dass medizinische Termine eingehalten werden und Betroffene gegebenenfalls die Bereitschaft zeigen für Arbeitstrainings oder für eine Zusammenarbeit mit Case Managern. Sozialversicherungs- und Arbeitsrecht sind oft sehr kompliziert und die Formalitäten gerade bei einer Krankheit schnell einmal kräfteraubend. Jarno Bigler rät deshalb, den Weg nicht allein zu gehen und sich rasch professionelle Beratung zu holen. In seinem Referat erklärt er, welche Anlaufstellen weiterhelfen.