Aneurysma der Aorta
Die Aorta ist die grösste und wichtigste Arterie in unserem Körper. Erkrankt sie an einem Aneurysma, kann dies zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Dank Eingriffen kann man heute einer solchen Situation vorbeugen.
Was versteht man unter einem Aneurysma?
Bei einem Aneurysma weitet sich eine Arterie oder die Aorta aus wie ein Sack oder eine Kugel. Die Gefässwand wird immer dünner und schwächer. Oft ist die Bauchaorta davon betroffen.
Ein Aneurysma entsteht aufgrund einer Schwächung der Gefässwand. Häufigste Ursache einer krankhaften Gefässwandveränderung, die ein Aortenaneurysma verursacht, ist die Arteriosklerose, oft in Kombination mit hohem Blutdruck. Erbliche Faktoren tragen dazu bei, weshalb Aneurysmen familiär gehäuft auftreten können. Rauchen, hoher Blutdruck und schlechte Blutfettwerte begünstigen ein Aneurysma. Gelegentlich verursachen Gefässinfektionen ein Aneurysma. Das Aortenaneurysma kommt bei Männern fünfmal häufiger vor als bei Frauen.
Das Aneurysma der Aorta
Die Aorta, auch Hauptschlagader genannt, ist ein grosses Blutgefäss mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 2.5 bis 3.5 cm. Sie transportiert das Blut vom Herzen in den Körper. Die Brustaorta steigt vom Herzen zunächst Richtung Kopf auf, wendet sich dann in einem Bogen in Richtung der Beine und geht auf Höhe des Zwerchfelles in die Bauchaorta über. Mit zunehmendem Alter weitet sich die Aorta durchschnittlich um 35 Prozent aus. Die Aorta kann sich wie alle anderen Arterien krankhaft verändern. Zu den gefährlichen Veränderungen zählt das Aneurysma.
Das Wichtigste zum Aneurysma der Aorta
Ein Aneurysma weitet sich meist langsam über mehrere Jahre aus. Deshalb spüren viele Patientinnen und Patienten nichts und fühlen sich völlig gesund. Hat sich das Aneurysma stark vergrössert, können sich folgende Beschwerden bemerkbar machen: Pulsierendes Gefühl im Bauch, Bauch- und Rückenschmerzen, Schmerzen an der Seite, Atembeschwerden oder Husten.
Weil Aneurysmen meist keine Beschwerden verursachen, werden sie häufig per Zufall entdeckt. Für die Diagnose reicht eine Ultraschalluntersuchung. Ist die Ausweitung mindestens anderthalb so gross wie der normale Gefässdurchmesser, spricht man von einem Aneurysma. Vor einem Eingriff wird zusätzlich eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRI) durchgeführt.
Ein kleines Aneurysma birgt nur ein geringes Gesundheitsrisiko und benötigt eine regelmässige Kontrolle mit einem Ultraschall, alle 6 bis 12 Monate. Falls nötig wird der Bluthochdruck behandelt und ein Rauchstopp durchgeführt.
Mit wachsender Grösse des Aneurysmas wird die Wand der Aorta immer schwächer. Damit steigt das Risiko, dass sich die Innen- von der Aussenschicht des Gefässes abspaltet (Dissektion) oder die Aorta gar platzt. Letzteres bezeichnet man als Ruptur. Die Dissektion und die Ruptur sind sehr schmerzhafte, lebensbedrohliche Ereignisse. Die betroffene Person droht rasch innerlich zu verbluten. Auch bei einer sofortigen Notfalloperation versterben über die Hälfte der Patientinnen und Patienten.
Deshalb erwägt man bei einem Aneurysma mit einem Durchmesser von mehr als 5 cm einen Eingriff, der die Aorta stabilisiert und verhindert, dass sie einreisst oder platzt.
Heute stehen zwei Methoden zur Verfügung:
Operation am offenen Thorax oder am offenen Bauch. Dabei wird der Abschnitt der Aorta mit dem Aneurysma durch eine rohrförmige Aortenprothese ersetzt. Mit diesen grossen Operationen hat man einige Jahrzehnte Erfahrung
Der Eingriff mit einem von der Beinarterie in die Aorta vorgeschobenen Katheter ist eine neuere Methode. Dabei wird eine Gefässstütze, eine sogenannte Endoprothese, in die Aorta eingeführt und dort entfaltet.
Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Welche Methode jeweils die geeignetste ist, muss in der Beratung und im Gespräch mit FachärztInnen eines spezialisierten Gefässzentrums herausgefunden werden.
Sie können selbst viel dazu beitragen, dass Ihre Gefässe gesund bleiben:
Pflegen Sie einen für Herz und Gefässe gesunden Lebensstil: Verzichten Sie aufs Rauchen, ernähren Sie sich ausgewogen, vermeiden Sie Übergewicht, bewegen Sie sich regelmässig und vermeiden Sie dauerhaften Stress.
Lassen Sie regelmässig Ihre Gesundheitswerte kontrollieren, also Blutdruck, Blutfett- und Blutzuckerwerte.
Für Männer ab 55, die rauchen und unter Bluthochdruck leiden, empfiehlt sich eine Ultraschall-Vorsorgeuntersuchung der Aorta.
Generell empfiehlt sich für alle Männer ab 65 eine solche Vorsorgeuntersuchung.
- Bei Fragen zum Aortenaneurysma wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin.
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